Die beste "Erfindung" für Schüler


Julius Robert Bosse
(Bild aus: Webseite der Bosse-Sekundarschule Quedlinburg
Wer hätte das gedacht? Im Deutschen Kaiserreich wurde eine Kinderfreundliche "Erfindung" gemacht.
Sie gehört heute ganz selbstverständlich zum Schulalltag. Aber der Ursprung und der "Erfinder" werden totgeschwiegen, als stammten sie aus der DDR.
Am 24. August 1892 hat der Kultusminister von Preußen, Julius Robert Bosse, per Ministerialerlass die Regeln für "Hitzefrei" heraus gegeben. "Wenn das hundertteiligen Thermometer um 10 Uhr vormittags im Schatten 25 Grad zeigt, darf der Schulunterricht in keinem Falle über vier Stunden ausgedehnt werden ...".
Julius Robert Bosse wurde am 12.7.1832 in Quedlinburg geboren. Nach dem Abitur studierte er Juara und wurde nach ablegen der ersten Juristischen Prüfung am Kreis-
gericht als "Jurist im Vorbereitungsdienst" angestellt. Nach der zweiten juristischen Prüfung war Bosse Hilfsrichter in Ermsleben. Anschließend war er noch am Berufungs-
gericht in Halberstadt beschäftigt. In Berlin legter er die Staatsprüfung ab und war dann in privaten Diensten des preußischen Gesandten am schwedischen Hof tätig.
Eine weitere Station war die Stellung als Jurist bei Grafen Carl-Martin zu Stolberg in Rosslau. Hier war er auch für Schulangelegenheiten zuständig. Bosse hatte noch mehrere höher rangige Posten in Preußen.
Von 1892-99 war Julius Robert Bosse dann Kultusminister von Preussen.
1895 wurde ihm die Ehrebürgerschaft von Quedlinburg erteilt und im Schuljahr 1897/98 besuchte Bosse als Kultusminister von Preußen die Schulen von Quedlinburg..
Julius Robert Bosse war auch der Initiator für den Erlass zum Verbot der Prügelstrafe.
Am 31.7.1901 verstarb Julius Robert Bosse in Berlin.
Am 4.9-1906 wurden in Quedlinburg ein Straße in "Bossestraße" umbenannt und der Platz dort in "Bosseplatz".
Die heutige "Bosse-Schule" bekam am 17.4.1905 erstmalig seinen Namen verliehen.
Das Geburtshaus von Julius Robert Bosse im "Klink". Neben dem Tor die Gedenktafel.